Volkstrauertag am 15.11.2020


75 Jahre nach dem zweiten Weltkrieg so schreibt Pater Manfred Kollig in der Broschüre des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, glaubten und hofften wir alles im Griff zu haben. Hier bei uns schweigen seither die Waffen. Die 150 gewaltsamen Krisen und Kriege finden relativ weit weg statt: in Afrika, in Asien, in Syrien und vielen Ländern des Nahen Ostens, auch in Mexiko und Kolumbien und anderen Teilen Lateinamerikas.

So beginnt seine Predigtmeditation und kommt dann zum Unvermeindlichen. Zur Covid-19 Pandemie. Die uns deutlicher als Alles vorher dagewesene zeigt, dass wir in einer globalisierten Gesellschaft leben, in der eigentlich Nichts weit weg ist, sondern in der sich ein kleines Virus schnell, schneller noch als die Kriege damals, gleich einem Lauffeuer über die ganze Welt verteilen kann.

Damit ist auch keine kriegerische Auseinandersetzung weit weg. Krieg, Ungerechtigkeit, Leid und Elend, egal wo, sollte uns nicht egal sein. Es geht uns etwas an und wir sollten niemanden darin allein lassen, auch wenn wir gerade das Gefühl haben, uns ginge etwas verloren, weil wir uns einschränken müssen.

Kollig stellt sich daraufhin die Frage : Was lernen wir Menschen aus der Geschichte? Was nehmen wir für unsere Zukunft daraus mit?

In der Folge setzt er sich mit dem Thema „Um des Friedens willen, stets das Richtige tun“ und mit dem Thema Widerstand im dritten Reich auseinander. Er möchte den Menschen Mut machen, sich wo immer und wann immer einzusetzen und für Frieden in der Welt zu streiten, auch wenn es Kraft und Mühe kostet. Sich auf menschliche Werte zu verlassen und an diesen Werten zu messen, was richtig ist.

Ich möchte das gern aufgreifen.

Die Gesellschaft in der wir hier in Deutschland, in Europa in Demokratie, Frieden und Freiheit leben, für die lohnt es sich sich zu engagieren. Dazu gehört es auch, mit mit allen Einschränkungen, die das gerade in diesen Tagen mit sich bringt, zu leben.

Gibt es uns nicht auch etwas Gutes: Nämlich die Zeit und die Gelegenheit nachzudenken, zu lesen, in sich zu gehen und sich mit der Vergangenheit auseinander zu setzen und daraus zu lernen:

Nie wieder Krieg.