Die Dorfmoderatorin - Ein Interview mit Diana Nowag


Eine wichtge Aufgabe in den Ortschaften im ländlichen Raum ist für ein funktionierendes Zusammenleben der Dialog zwischen den Generationen, aber auch zwischen den Alteingesessenen und den Neubürgerinnen und
Neubürgern.
Dabei können Dorfmoderatorinnen und Dorfmoderatoren, da sie kein politisches Amt bekleiden wie die Ortsbürgermeister und Ortsbürgermeisterinnen und auch keine Verwaltungsaufgaben durchzusetzen haben,
einen wertvollen Beitrag leisten. Frau Nowag, die seit einigen Jahren mit ihrer Familie in Nienhagen lebt, hat diese
Fortbildung besucht und gibt einen kleinen Einblick.

Was macht eine Dorfmoderatorin?
Welche Aufgaben können Dorfmoderatoren übernehmen?

Dorfmoderatoren sind in erster Linie Ideen-Unterstützer, Ideen aus dem Dorf für das Dorf. Ob alleine oder als Dorfmoderatoren-Team. Ehrenamtliche Projekte anzutreiben dann aber auch in andere Hände abzugeben
z.b. einen Dorfladen, Generationen-Projekte, Kinder und Jugendarbeit oder ein Erzählcafé. Mit organisieren, zuhören und verbinden. Das Dorf fit für die Zukunft und den demografischen Wandel machen. Netzwerke schaffen und stärken, auch mit anderen Dörfern.

Wie sind Sie drauf gekommen, Dorfmoderatorin zu werden?

Durch eine Informationsbroschüre der LEB, die diese Qualifizierung anbietet. Beim Durchlesen merkte ich, dass dies ein interessanter Weg ist, mich im Dorf engagieren zu können.

Welche Aus- bzw. Fortbildung ist notwendig?

Voraussetzung ist, dass man schon eine Qualifizierung zum Engagementlotsen hat oder eine andere ehrenamtliche Tätigkeit ausübt, um dann an der Qualifizierung zum Dorfmoderatoren teilzunehmen.

Wieviel Zeit haben Sie für die Fortbildung investiert und was haben Sie für sich
aus der Fortbildung mitgenommen?

Die Qualifizierung fand in Hevensen auf dem Schulbauernhof an 2 Wochenenden statt, insgesamt waren es ca. 32 Stunden. Am besten hat mir bei der Qualifizierung der Austausch mit den anderen angehenden Dorfmoderatoren,
der Ideenaustausch und die Erfahrungsberichte von schon agierenden Dorfmoderatoren gefallen. Zu wissen, dass man nicht alleine ist, ist ein gutes Gefühl, das stärkt und Mut macht.

Was haben Sie ganz persönlich für Ziele für Nienhagen und wie können Sie als
Dorfmoderatorin besser dafür sorgen, dass diese Ziele auch erreichbar sind?

Dass Nienhagen in Zukunft weiter attrakiv bleibt, gerade für Jüngere und Familien. Der demografische Wandel verändert Vieles, aber davor sollten wir keine Angst haben, sondern uns der Herausforderung stellen mit neuen,
spannenden und kreativen Ideen.

Sie haben den Jugendraum in Nienhagen maßgeblich mit wiederbelebt. Welche
Erfahrungen haben Sie dabei gemacht und welche Pläne haben Sie noch für
den Jugendraum?

Die beste Erfahrung ist, dass immer Unterstützung da ist, bei jeder Idee und ihrer Umsetzung. Ob bei den verschiedenen Angeboten für die Kinder, der Renovierung des Jugendraumes oder der Wiedereröffnungs-Feier. Schön ist auch, dass sich in der Zeit ein Organisations-Team entwickelt hat aus Menschen, die vorher zum Teil gar nichts miteinander zu tun hatten. Und natürlich das Wich􀆟gste: das gleichbleibende Interesse der Kinder am Kinder- und Jugendraum und den Angeboten. Unser nächstes Projekt z.B. ist, dass wir eine Wiese direkt hinter dem Jugendraum umgestalten wollen, zusammen mit den Kindern und dem NABU Ortsgruppe Northeim. Es sollen Obstbäume und eine Vogelhecke gepflanzt, Nistkästen gebaut und aufgehängt werden. Ausserdem gibt es einmal im Monat ein Angebot oder Aktion für die Kinder meist zum Thema Umwelt oder Jahreszeit. Es gibt Ausflüge, Bastelaktionen ,Mottoparty's oder Spielenachmittage.